Was für ein Kuhkaff! Hier sagen sich Ziege und Huhn gute Nacht, und der
Hund liegt hier auch bald begraben. Noch liegt er einfach so vor der
Hofeinfahrt und lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Lentechi ist der langsamste und langweiligste Ort, den wir im Kaukasus bislang gefunden haben.
Hier werden wir heute übernachten, den letzten Bus Richtung Kutaisi
haben wir nämlich knapp verpasst. Im Guesthouse gibt es zum Glück
Halbpension, andere Abendessmöglichkeiten bietet der Ort anscheinend
nicht. Der Fluss, an dem wir picknicken wollten, riecht nach Kloake. Der
Berg, den man hochwandern könnte, ist Militär-Sperrgebiet. Und die
Hitze ist genauso unerträglich wie der sozialistische Beton.
Mit der Besteigung des Wehrturms im ethnologischen Museum, der einzigen Sehenswürdigkeit im Kaff, beginnt dieses doch noch, uns zu gefallen. Richtig lustig wird es dann am Geldautomat. Den gibt es tatsächlich – aber er hat nicht mehr viel Geld. Er lässt mich nurmehr 200 Lei abheben, und zwar in 40 Scheinen á 5 Lei. Das sind etwa 2 €. Der Mann hinter mit kann leider gar kein Geld mehr abheben. Aber ist ja nicht so tragisch, es gibt in Lentechi eh nicht viel, für das man Geld ausgeben könnte.
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