Seit Jahren gärt
in meinem Kopf die Idee, einmal auf dem Landweg nach Indien zu fahren. Am
liebsten natürlich mit der Eisenbahn. Via Istanbul, Teheran und Pakistan ist
das theoretisch innerhalb von drei Urlaubswochen möglich. Praktisch gibt es den
Direktzug Istanbul-Teheran aber seit einem Anschlag auf den Zug in der
Südosttürkei derzeit nicht. Und die Reiseroute ist insgesamt zurzeit nicht ganz
problemlos. Die Idee, nach Indien oder zumindest bis in den Iran zu fahren, ist
also erstmal auf die lange Bank geschoben…
…bis ich im
September 2016 mit meinen Arbeitskollegen nach Berlin auf die Innotrans, die
weltgrößte Eisenbahnmesse, reisen darf. Dort steht ein Schlafwagen von Stadler,
der uns alle recht beeindruckt. Ein richtig schöner, neuer Waggon. Mit
gemütlichen Schlafabteilen mit goldener Teekanne und Blumenvase auf dem Ausklapptisch. Gedacht ist der Waggon für die aserbaidschanische Staatsbahn, die
ihn laut Hinweistafel für „die geplante Bahnverbindung Istanbul – Tbilisi –
Baku“ vorsieht.
In meinem Kopf
baut sich eine Karte auf. Istanbul – Tbilisi – Baku. Das heißt: Die
Krisengebiete in der Südosttürkei bzw. an der syrischen Grenze nördlich
umfahren und trotzdem ans Kaspische Meer kommen. Von da muss es ja eine
Möglichkeit geben, weiter in den Iran zu kommen? Dann könnte man tatsächlich
mit der Eisenbahn in den Iran reisen – die Idee für den Sommerurlaub 2017 ist geboren.
Nach elf Monaten
Planung ist klar, dass die Bahnstrecke von der Türkei nach Georgien noch nicht
fertig ist – so wie auch die ebenfalls in Bau befindliche Bahnstrecke von
Aserbaidschan in den Iran noch nicht fertig ist. „Mit der Eisenbahn in den Iran“
geht also nicht, aber „Mit Bus und Bahn nach Teheran“ geht. Und Schwerpunkt soll
ja eh der Kaukasus werden. Mit Arnika, Manuel und Mai sind drei befreundete
Mitreisende gefunden, Bücherregal und Kopf sind voll mit Türkei und Kaukasus.
Bald geht es los. Es fehlt nur noch das Visum für den Iran.
Ein richtig schöner, neuer Waggon. Mit gemütlichen Schlafabteilen mit goldener Teekanne und Blumenvase auf dem Ausklapptisch |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen